Juni 2024

Wenn 10 Radfahrer, davon 9 mit einer Poolnudel am Gepäckträger durch den Ort fahren, dann ist das in Kronberg gewiss kein alltäglicher, dafür ein unterhaltsamer Anblick. Die Poolnudeln symbolisieren in dem Fall die 1,5 Meter Mindestabstand, den Autofahrer innerorts beim Überholen von Radfahrern einhalten müssen. Dass dies in vielen Straßen bedeutet, dass Autofahrer zum Überholen auf die Gegenfahrbahn wechseln müssen, war einer der Punkte, der auf dem Stand am Berliner Platz vor der Abfahrt besonders häufig diskutiert wurde. Ebenso die Beobachtung, dass in engeren Straßen dann kein Überholen möglich ist, und Autofahrer warten müssen, bis sich ihre Wege von denen der Radfahrer trennen. 

Auch viele Radfahrer waren in den Gesprächen am Berliner Platz überrascht, wie viel 1,5 Meter sind. Zumal die Poolnudeln einmal befestigt, etwas kürzer waren. Die meisten Radfahrer sprachen davon, dass sie sich so viel Abstand nur wünschen können und einige gaben zu, dass sie sich dadurch auf der Straße unwohl fühlen. Leider führt genau das dann zu einem Verdrängungswettbewerb zu Ungunsten der Schwächsten. Will heißen: Radfahrer nutzen unerlaubter Weise die Gehwege, weil sie sich auf der Straße unwohl fühlen, gefährden dadurch wiederum Fußgänger. 

Genauso, wie es schade ist, wenn Radfahrer sich nicht an die Regeln halten, genauso ist dies für Autofahrer der Fall. Daher setzt sich der ADFC für mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer und für ein friedliches Miteinander aller Verkehrsteilnehmer ein. Die ADFC Ortsgruppe Kronberg hofft, dass die Poolnudeln dem ein oder anderen noch länger im Gedächtnis bleiben und zu einem rücksichtsvolleren Umgang von Auto- und Radfahrern führen werden.