Beim Fahrradklima-Test des ADFC landete Friedrichsdorf mit der Note 3,63 bundesweit
auf Platz 72 von 447 der fahrradfreundlichsten Städte zwischen 20.000 und 50.000
Einwohnern. In Hessen belegt Friedrichsdorf den guten 4. Platz von 42 Städten in seiner
Größenklasse.

Die Bewertungen haben sich in der Gesamtnote (2020: 3,42) und in fast allen Kategorien verschlechtert. Besonders negativ wird die Werbung für das Radfahren (4,3), die Ampelschaltungen für Radfahrende (4,3), die Breite der Radwege (4,1), die Führung an Baustellen (4,3) und das Fehlen von öffentlichen Fahrrädern (5,4) beurteilt. Die in letzter Zeit stark gestiegene Zahl an Fahrraddiebstählen hat zu einem deutlichen Absturz in dieser Kategorie geführt (4,2 nach 3,1 in 2020).

Neben der Beurteilung von vorgegebenen Fragen mit Schulnoten machten 30 Teilnehmende 60 Anmerkungen zur Fahrradsituation in Friedrichsdorf. Wenige zeigten sich mit der Situation zufrieden, die überwiegende Anzahl sprach Mängel an. Dazu gehörte, dass es zu wenig Radwege gebe und sichere Abstellmöglichkeiten fehlten. Auch die unklare Situation an den Kreiseln wurde ebenso kritisiert wie das häufige Führen des Radverkehrs auf den Gehwegen.

Der Vorsitzende des ADFC Bad Homburg/Friedrichsdorf, Ralf Gandenberger, meint, dass sich in der Verschlechterung zeige, dass Friedrichsdorf die vergangenen zwei Jahre leider nicht genutzt habe, um die Situation für Radfahrende zu verbessern. Jetzt tue sich jedoch etwas, an einigen Stellen, wie der Cheshamer Straße, wird Radinfrastruktur gebaut und weitere Gefahrenstellen werden entschärft. Der ADFC sieht gleichwohl noch reichlich Luft nach oben. Relativ zur Einwohnerzahl hat Friedrichsdorf die geringste Teilnehmerzahl am Fahrradklimatest im Hochtaunuskreis, daher scheint die Anzahl der Radfahrenden in Friedrichsdorf noch deutlich ausbaufähig zu sein. Deshalb fordert Gandenberger von der Stadt eine intensivere Unterstützung des Radverkehrs durch verstärkte Werbung für das Radfahren und eine intensivere Fahrradförderung.